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Geothermie wird seit der Erdölkrise der Siebzigerjahre industriell genutzt. 1975 betrug die weltweit genutzte Erdwärme rund 1,3 GW. Letztes Jahr hat die Kapazität der weltweit installierten Leistung an Geothermie die 10 GW Grenze überschritten. Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 6.5%. Die geothermischen Kapazitäten sind in vulkanischen Regionen sowie beim Aufeinandertreffen der tektonischen Platten am Grössten. Das globale Potenzial für die Geothermie wird auf etwa 150 GW geschätzt.

Silvaplanersee mit Piz de la Margna im Hintergrund

Silvaplanersee mit Piz de la Margna im Hintergrund

Die Zeichen stehen gut, dass die Geothermie zur Stromproduktion einen Wachstumssprung erfahren wird. Sie ist unter den erneuerbaren Energien eine der verlässlichsten Quellen und kann sehr gut als Grundlaststrom eingesetzt werden. Die Verfügbarkeit ist mit 93-97%, bzw. rund 8'300 Volllaststunden pro Jahr sehr hoch. Demgegenüber ist der Nutzungsgrad einer Windturbine je nach Standort mit 30-35% relativ niedrig. Somit kann die installierte Geothermieleistung von 10 GW dieselbe Strommenge erzeugen wie 30 GW installierter Windenergie.

In der Schweiz hat diese Art von Geothermie (Tiefen bis zu 6000 m) noch wenig Potenzial. Hingegen hat die Nutzung von Geothermie in Tiefen bis zu ca. 2'000 Metern für die Produktion von Wärme für die Gebäudeheizung und das Warmwasser eine grosse Zukunft. Im Engadin, wo praktisch das ganze Jahr Heizwärme benötigt wird, ist Geothermie wirtschaftlich besonders interessant. Verbunden mit einer Wärmepumpenanlage könnten diese Anlagen den Wärmebedarf praktisch zu 100% decken.

Angaben zur Geothermie:
www.geothermie.ch/einführung